medstra-News 38/2020
Im norditalienischen Bergamo hat die Gruppe „Noi denunceremo“ („Wir klagen an“) am 10.6.2020 50 Strafanzeigen eingereicht, um die Handhabung der Coronakrise untersuchen zu lassen. Weitere sollen in nächster Zeit folgen. Der Gruppe haben sich in den sozialen Medien bereits über 50.000 Menschen angeschlossen, die Angehörige durch COVID-19 verloren haben. Stefano Fusco, der Initiator der Gruppe, erläuterte gegenüber den Medien, dass es nicht darum gehe, einzelne Ärzte oder Pfleger strafrechtlich zu belangen. Auch finanzielle Entschädigung sei nicht das Ziel der Aktion. Durch die Anzeigen soll vielmehr die komplexe Frage aufgearbeitet werden, wer die Verantwortung für den dramatischen Verlauf der Coronakrise in der norditalienischen Region trägt. Bislang seien die Bemühungen zur Aufarbeitung der Krise, die in der Lombardei bereits über 16.000 Tote gefordert hat, unzureichend