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Eingriffe in die Keimbahn verstoßen gegen die Europäische Grundrechtecharta

medstra-News 17/2019

Nachdem ein chinesischer Forscher im vergangenen Jahr die Gene von Neugeborenen verändert haben soll, hat der rumänische Minister George Ciamba im Namen des Rates der Europäischen Union in einer Plenardebatte in Straßburg deutlich gemacht, dass Eingriffe in die menschliche Keimbahn einen Verstoß gegen die Grundrechtecharta der Europäischen Union darstellen.  Auch die chinesische Regierung hatte den Vorfall zuvor als illegal eingestuft.


Der Europaabgeordnete Peter Liese (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, bezeichnete die Gentechnik als große Chance, der allerdings ethisch motivierte Grenzen gegeben werden müssten. Eingriffe in die menschliche Keimbahn bezeichnete er insoweit als generell unverantwortlich. Auch die WHO hatte sich gegen das durchgeführte Experiment ausgesprochen. Sie will nun Richtlinien erarbeiten, um Rahmenbedingungen für Einsatzgebiete der sogenannten Genschere vorzugeben.


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