medstra-News 3/2021
Bei dem Jahreskongress des Bundesverbands Managed Care (BMC) kündige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an, dass aus der Coronapandemie die entsprechenden Lehren gezogen werden müssten. Insbesondere gelte dies für das deutsche Gesundheitssystem, das sich zwar insgesamt bewährt habe, aber noch leistungsfähiger und widerstandsfähiger aufgestellt werden müsse.
Zwar habe die Pandemie gezeigt, welchen „Stellenwert“ eine funktionierende medizinische Versorgung für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben habe. Allerdings bedürfe es im Bereich des Gesundheitssystems weitere Optimierungen. Spahn verwies in diesem Zusammenhang auf den neuen Entwurf des Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz – DVPMG). Am Donnerstag, d. 21.01.2021 wurde der Entwurf im Kabinett besprochen. Es soll nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums Mitte des Jahres in Kraft treten.
Danach sollen digitale Anwendungen auch in der Pflege (DiPAs) etabliert werden. Zudem soll die Versorgung mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) weiterentwickelt werden und die Telemedizin ausgebaut und attraktiver gemacht werden. So soll die Vermittlung von physischen Vor-Ort-Arztterminen um die Vermittlung telemedizinischer Leistungen ergänzt werden.
Außerdem sollen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auch aus der Ferne möglich gemacht werden. Zudem soll die Telematikinfrastruktur ein Update erhalten – so ist angedacht, dass Versicherte und Leistungserbringer ab 2023 digitale Identitäten erhalten, um sich z.B. für Videosprechstunden sicher zu authentifizieren. Ferner soll das E-Rezept und die elektronische Patientenakte weiterentwickelt, die digitale Vernetzung gefördert und die digitale Gesundheitskompetenz gestärkt werden. Schließlich soll der Gesetzgeber die Datenschutz-Folgenabschätzung für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten in den Komponenten der dezentralen Telematikinfrastrukturen übernehmen.