medstra-News 40/2022 vom 4.5.2022
Unter dem Eindruck zunehmender Gewaltbereitschaft von Patienten oder deren Angehörigen setzt sich die Ärztekammer Niedersachsen für die Einführung eines zentralen Meldesystems bei Attacken gegen Einsatzkräfte und medizinisches Personal ein. Bei der Forderung, körperlichen Angriffen sowie verbalen Übergriffen im Rettungsdienst, in Arztpraxen sowie Krankenhäusern Einhalt zu gebieten, handelt es sich um eines von zehn Kernanliegen der niedersächsischen Ärzteschaft im Vorfeld der im Oktober stattfindenden Landtagswahlen. Neben einem zentralen Meldesystem müssten Vorfälle zugleich strukturiert aufgearbeitet und ggf. strafrechtlich verfolgt werden. Zudem sei es notwendig, niedrigschwellige Unterstützungs- und Hilfsangebote für Betroffene zu schaffen.
In Nordrhein-Westfalen wird seit Januar 2022 ein ähnliches System zur Erfassung von Übergriffen gegen Einsatzkräfte erprobt. Nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums wird das IT-System, das Meldungen verbaler und non-verbaler Übergriffe sowie von Sachbeschädigungen ermöglicht, gegenwärtig in einer Pilotphase getestet.