medstra-News 49/2022 vom 17.5.2022
Wie die KKH Kaufmännische Krankenkasse in einer Pressemitteilung berichtet, sind ihr im Jahr 2021 die bislang größten Schäden durch Abrechnungsbetrug entstanden. Von den insgesamt registrierten 4,7 Millionen Euro Schaden entfielen knapp 3,4 Millionen Euro (ca. 70 %) auf ambulante Pflege-dienste. Weit abgeschlagen folgen auf Platz zwei Schäden durch ärztliche Leistungen mit 375.000 Euro. Auch bei den bei der Prüfgruppe Abrechnungsmanipulation der KKH eingegangenen Hinweisen – insgesamt 352 – entfielen fast die Hälfte aller Hinweise auf den Pflegebereich. Von diesen Hinweisen stammten die meisten (113) aus NRW.
Dina Michels, die Leiterin der Stelle zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen der KKH, betonte allerdings, dass die Dunkelziffer wohl sehr hoch sei und die Aufdeckung und Ermittlung solcher Straftaten kompliziert sei und Fachwissen erfordere. Sie forderte deshalb ein engmaschigeres Netz aus Ermittlern und die Einrichtung von Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften in Bundesländern, die bislang keine solche spezialisierte Staatsanwaltschaft gegründet haben.