medstra-News 71/2023 vom 30.6.2023
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,8 Prozent auf rund 27.600 gestiegen. Hiermit setzte sich der seit dem Vorjahresquartal zu beobachtende Anstieg von damals 4,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021 fort. Warum die Anzahl der durchgeführten Abbrüche zunimmt, könne anhand der Daten allerdings nicht bewertet werden. Insbesondere lägen keine Erkenntnisse über die persönlichen Gründe für einen derartigen Eingriff vor.
Den Angaben zufolge waren 70 Prozent der Frauen, die im ersten Quartal 2023 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, zwischen 18 und 34 Jahre alt, während acht Prozent älter als 40 Jahre und nur drei Prozent jünger als 18 Jahre waren. Weniger als die Hälfte der Frauen hatte vor dem Abbruch noch kein Kind zur Welt gebracht. 96 Prozent der gemeldeten und weit überwiegend ambulant durchgeführten Abbrüche erfolgten nach der gesetzlichen Beratungsregelung, die übrigen vier Prozent aus medizinischen Gründen oder im Nachgang eines Sexualdelikts.