medstra-News 95/2023 vom 19.9.2023

Anlässlich des Weltsuizidpräventionstags am 10. September hat die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention in einer Pressemitteilung darauf aufmerksam gemacht, dass in Deutschland täglich 25 Menschen durch einen Suizid versterben und schätzungsweise bis zu 500 Personen einen Suizidversuch begehen. Insgesamt seien 2021 9.215 Menschen durch Suizid verstorben. Der Großteil der Suizide erfolgte vor dem Hintergrund einer psychischen Erkrankung, insbesondere einer Depression.

Die Stiftung befürchtet, dass durch die geplante Neuregelung des assistierten Suizids eine gesellschaftliche Normalisierung von Suizid eintreten könne, die letztlich auch die Zahl von nicht-assistierten, krankheitsbedingten Suiziden ansteigen lassen werde. So seien in den Niederlanden im Zuge der Liberalisierung der Sterbehilfe auch die Raten von nicht-assistierten Suiziden gestiegen, entgegen dem Trend in anderen europäischen Ländern. In jedem Fall müsse eine Neuregelung sicherstellen, dass die Entscheidung zum assistierten Suizid tatsächlich eigenverantwortlich getroffen wurde.