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Supreme Court: US-Bundesstaat Idaho darf Behandlung von Jugendlichen unter Strafe stellen

medstra-News 32/2024 vom 18.4.2024

In Idaho kann ein im Jahre 2023 verabschiedetes Gesetz in Kraft treten, das die medizinische Behandlung von Transgender-Jugendlichen unter Strafe stellt. Der Supreme Court entschied am Montag, dass das Gesetz trotz eines noch anhängigen Gerichtsverfahrens in Kraft treten kann und hob eine Blockade wegen der laufenden Klage gegen das Gesetz auf. Eine Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes wurde jedoch nicht getroffen. 

Das kontroverse Gesetz stellt geschlechtsangleichende Operationen sowie die Gabe von Geschlechtshormonen und Pubertätsblockern bei Minderjährigen unter Strafe. Ärzten droht bei einer Behandlung von Transgender-Jugendlichen eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Die medizinische Versorgung von Transgender-Jugendlichen wurde bereits in etwa 20 US-Bundesstaaten durch Gesetze eingeschränkt. Die Demokraten unter US-Präsident Joe Biden verurteilen die Gesetze als Eingriff in die Grundrechte der Betroffenen. Die Republikaner erwarten hingegen Zustimmung bei ihrer konservativen Wählerschaft.

Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) betrachtet die Entscheidung des Supreme Courts kritisch. So werde das Urteil für Transgender-Jugendliche und deren Familien „schreckliche“ Folgen haben. Raul Labrador, Idahos Generalstaatsanwalt, bezeichnete die Entscheidung im Gegensatz dazu als „großen Sieg zum Schutz gefährdeter Kinder“. Das Gesetz gewährleiste, „dass Kinder diesen gefährlichen Medikamenten und Verfahren nicht ausgesetzt werden“, schrieb er auf der Onlineplattform X etwa mit Blick auf Hormontherapien. 

Auch in anderen Ländern ist der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, deren körperliche Geschlechtsmerkmale nicht ihrer empfunden Geschlechtsidentität entsprechen, stark umstritten. Im Großbritannien war in der vorherigen Woche eine umfassende unabhängige Untersuchung veröffentlicht worden. Diese rät zu „äußerster Vorsicht“ bei Hormontherapien zu Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen. 


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