medstra-News 36/2024 vom 14.5.2024
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine „Nationale Suizidpräventionsstrategie“ vorgelegt, mit welcher die derzeit hohe Anzahl an Suizidfällen in Deutschland reduziert werden sollen.
Mit der Nationalen Suizidpräventionsstrategie wird die Einrichtung einer zentralen für das gesamte Bundesgebiet zuständigen Koordinierungsstelle über eine Website angeregt, die vorrangig Angehörigen, Betroffenen und Fachkräften als Informationsplattform für entsprechende Hilfsangebote und Präventionsmaßnahmen dienen soll. In absehbarer Zukunft ist ebenfalls eine Aufklärungskampagne geplant, um die Thematik rund um den Suizid zu enttabuisieren und die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen voranzutreiben. Der Bericht erwähnt neben verstärkten Schulungen für Fachkräfte im Gesundheits- und Pflegewesen außerdem auch die Entwicklung eines Konzepts für eine zentrale Krisendienst-Notrufnummer, durch die Betroffene unmittelbar an die Hilfsangebote der Länder und Kommunen verwiesen werden können.
Gegenwärtig werden 75 Prozent der Suizide von Männern begangen, wobei die Suizidrate insbesondere bei älteren Menschen sowie Personen, die unter einer psychischen Erkrankung leiden, hoch anzusetzen ist. Nach Lauterbach müsse der „Suizid enttabuisiert“ werden, um „Solidarität mit den Schwächsten“ zu demonstrieren. Die Nationale Suizidpräventionsstrategie geht zurück auf den beschlossenen Antrag des Haushaltsausschusses sowie des Parlaments „Suizidprävention stärken“ vom 6. Juli 2023, welcher die Bundesregierung bis zum 30. Juni 2024 verpflichtet hatte, konkrete Planungen für Suizidprävention vorzulegen.