medstra-News 37/2024 vom 14.5.2024
Dänemark hat eine bedeutende Gesetzesänderung in Bezug auf Abtreibungen angekündigt und plant, die Frist für einen zulässigen Schwangerschaftsabbruch von derzeit 12 Wochen auf 18 Wochen anzuheben. Diese Ausweitung hat die dänische Regierung im Rahmen einer Übereinkunft mit den führenden Sozialdemokraten, der rot-grünen Allianz, der sozialliberalen Partei sowie der alternativen Partei beschlossen. Darüber hinaus gestatten die neuen Regelungen auch 15- bis 17-Jährigen einen Schwangerschaftsabbruch ohne elterliche Zustimmung. Zudem werden die fünf regionalen Abtreibungsberatungsstellen durch ein neues nationales Abtreibungsgremium ersetzt, um lokale Unterschiede zu vermeiden.
„Es gibt keinen medizinischen Beleg für die jetzige Grenze und es deutet auch nichts darauf hin, dass es deutlich mehr oder spätere Schwangerschaftsabbrüche geben wird, wenn wir die Grenze anheben“, so begründete die dänische Innen- und Gesundheitsministerin Sophie Løhde die Entscheidung. Die dänische Ministerin für Digitalisierung und Gleichstellung Marie Bjerre bezeichnete die Einigung als „historischen Tag für die Gleichstellung der Frau“. Im Anschluss an den Beschluss zwischen der Regierung und den vier Parteien muss das reformierte Gesundheitsgesetz nun noch vom Parlament offiziell verabschiedet werden. Die neuen Regelungen würden bei einer erfolgreichen Abstimmung am 1. Juni 2025 in Kraft treten.