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Aufruf zur intensiveren Aufarbeitung der „Euthanasie“ im Nationalsozialismus

medstra-News 50/2024 vom 9.7.2024

In einem gemeinsamen Antrag fordern die Ampelfraktionen und die Union die Bundesregierung auf, die Verbrechen der „Euthanasie“ und Zwangssterilisationen während der NS-Zeit intensiver aufzuarbeiten. Schätzungen zufolge wurden in dieser Zeit 300.000 Menschen ermordet, da sie nach der nationalsozialistischen „Rassenhygiene“ als „lebensunwert“ galten. Zudem wurden 400.000 Menschen zwangsweise sterilisiert.

Es wird gefordert, ein Projekt zu initiieren, das bundesweit Personalunterlagen der Täter und Patientenakten lokalisiert und sichert. Diese Dokumente sollen anschließend für die Forschung und Bildung genutzt werden. Verbände von Menschen mit Behinderungen und die Gedenkstätten an den Orten ehemaliger „Euthanasie“-Tötungsanstalten sollen daran beteiligt werden. Darüber hinaus fordern die Fraktionen von der Bundesregierung, eine Fachtagung zu organisieren und die Gedenkstätten nachhaltig zu unterstützen. 

Laut dem Antrag begannen das Gedenken und die Erinnerung an die Opfer in Deutschland erst spät. Verstärkt werde seit den 1970er Jahren über Opfer und Täter geforscht. Dennoch seien „weder die genauen Abläufe der Mordaktionen noch die zahlenmäßige Dimension der Verbrechen hinreichend untersucht“. 
 


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