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Höherer Schaden durch Abrechnungsbetrug bei der DAK

medstra-News 54/2024 vom 31.7.2024

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat einen Anstieg der finanziellen Schäden aufgrund von Abrechnungsbetrug bei Gesundheitsleistungen festgestellt. Laut einem neuen Bericht der Kasse beliefen sich die unrechtmäßigen Ausgaben in den Jahren 2022 und 2023 auf insgesamt 17,66 Millionen Euro. In den Jahren 2020 und 2021 waren es 12,1 Millionen; während der Zeit der Corona-Pandemie waren jedoch bestimmte Prüfvorgaben ausgesetzt.

Es handelt sich bei den Abrechnungen um gefälschte Rezepte, Abrechnungen für nicht erbrachte Leistungen und den Einsatz von Personal ohne vertragsgemäße Qualifikation. Am stärksten betroffen waren die Leistungen in der häuslichen Pflege, bei der sich der Schaden auf 4,6 Millionen Euro summierte. Bei Verbands- und Arzneimitteln belief sich die Schadenssumme auf 4,5 Millionen Euro. Der Bericht weist darauf hin, dass diese Zahlen auch Fälle umfassen, die noch nicht abschließend geklärt sind. Die DAK konnte sich in den Jahren 2022 und 2023 12,5 Millionen Euro zurückholen, diese wurden unanfechtbar gesichert.

„Nicht hinter jeder fehlerhaften Abrechnung steckt eine betrügerische Absicht“, so André Rutkis, Leiter der Stabsstelle Revision und Fehlverhaltensbekämpfung bei der Kasse. „Es sind nur einige wenige Leistungserbringer, die durch Korruptionsversuche auffallen.“ Diese verursachten aber jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen setzt sich schon seit einiger Zeit für die Nutzung künstlicher Intelligenz ein, um Fehlverhalten im Gesundheitswesen effizienter aufzudecken. Laut früheren Angaben belief sich der festgestellte Schaden in den Jahren 2020 und 2021 auf insgesamt 132 Millionen Euro. Hiervon konnte weniger als die Hälfte zurückgeholt werden.


Verlag C.F. Müller

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