medstra-News 59/2024 vom 13.8.2024
Das LG Mannheim hat einen Arzt wegen Besitzes, Einfuhr und unberechtigten Verschreibens von Betäubungsmitteln in zahlreichen Fällen zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt sowie ein zweijähriges Berufsverbot ausgesprochen. Vom Vorwurf des illegalen Verschreibens von Cannabis wurde er hingegen freigesprochen. In diesen Fällen konnte ihm nicht nachgewiesen werden, dass die Ausstellung der Rezepte ohne medizinischen Grund erfolgt war.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Arzt Fentanyl und Levomethadon in knapp 90 Fällen an Patienten verschrieben habe, obwohl die Verschreibungen medizinisch nicht angezeigt gewesen seien oder er die Verordnung nicht regelmäßig überprüft habe. In der Praxis des Arztes wurden außerdem MDMA, Ecstasy, LSD und Kokain gefunden. Dem Mediziner war bereits im Oktober 2022 rechtskräftig die Approbation entzogen worden.