medstra-News 19/2025 vom 14.2.2025
Experten erwarten, dass die KI-Welle sich auf das Wohlbefinden der Menschen auswirken wird. Dies teilte Prof. Dr. Christian Montag, Leiter der Abteilung Molekulare Psychologie an der Universität Ulm, laut dem Deutschen Ärzteblatt bei einer Veranstaltung des BKK Dachverbandes mit.
Er stellte in diesem Rahmen erste Ergebnisse des Projekts SCAVIS (Stepped Care Ansatz zur Versorgung Internetbezogener Störungen) vor. Das Projekt, das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) unterstützt wird, soll eine gesunde und verantwortungsvolle Internetnutzung fördern. Hierfür soll es die Wirksamkeit eines E-Health-basierten, gestuften Versorgungsansatzes zur Prävention und Behandlung einer problematischen Internet- und Smartphonenutzung ermitteln.
Montag kritisierte dem Deutschen Ärzteblatt zufolge insbesondere das Geschäftsmodell großer Plattformen, die damit Geld verdienen würden, Online-Zeiten zu verlängern. Da die Nutzungszahlen von KI-Diensten steigen würden und sich der Charakter von Digitalprodukten durch KI stark verändere, sei nun die Frage ins Zentrum zu stellen, wie sich das Wohlbefinden der Menschen in einer KI-Gesellschaft erhalten lasse.
Auch der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), forderte, dass Anbieter von Onlineinhalten konsequent für Jugendschutz sorgen müssten. Zugleich müsse die Politik das Jugendmedienschutzgesetz kontinuierlich dem Stand der Technik anpassen. Montag erklärte, dass es mit dem Digital Services Act der Europäischen Union bereits eine gute Grundlage an Regulierung gebe. Es sei nun an der Zeit, den Gesetzestext mit Leben zu füllen.