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Oberarzt nach Tod von Krankenschwester in Regensburg vor Gericht

medstra-News 27/2025 vom 19.3.2025

Ein Oberarzt steht in Regensburg wegen des Vorwurfs der Aussetzung mit Todesfolge vor Gericht. Er wird beschuldigt, einer Krankenschwester während einer Migräneattacke Medikamente injiziert zu haben und sie dann nicht überwacht zu haben, was zu ihrem Tod geführt haben soll.

Die 23-jährige Krankenschwester soll im Dezember 2021 während eines Nachtdienstes über massive Kopfschmerzen geklagt haben. Der angeklagte Arzt soll ihr dann über einen von einer Kollegin gelegten Zugang Ketamin und das Narkosemittel Propofol verabreicht haben. Dabei soll er laut Anklage gewusst haben, dass die Krankenschwester an Migräne und einer chronischen Darmerkrankung litt. Obwohl sie möglicherweise andere Medikamente genommen hatte, habe er sie allein gelassen und keine Überwachung veranlasst.

Sie wurde am nächsten Morgen tot auf dem Boden aufgefunden. In ihrem Blut wurden verschiedene Substanzen nachgewiesen, deren Wechselwirkung offenbar zum Tode geführt hatte.

Der Mediziner wies zum Prozessauftakt alle Vorwürfe zurück und kritisierte die nach seiner Auffassung einseitigen Ermittlungen. Er habe nicht im Ansatz etwas mit dem Tod der Krankenschwester zu tun. Das Landgericht setzte insgesamt zehn Verhandlungstage bis Anfang April an.

Der angeklagte Arzt steht seit Mitte Februar noch in einem weiteren Prozess vor Gericht. Er ist wegen Mordes angeklagt, weil er einem 79-jährigen Patienten eine Überdosis Morphin verabreicht haben soll. Auch hier wird bis Mitte April ein Urteil erwartet.


Verlag C.F. Müller

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