medstra-News 7/2025 vom 7.1.2025
Das Bundeskabinett hat am 11. Dezember eine Gewaltschutzstrategie nach der Istanbul- Konvention und die Einrichtung einer Koordinierungsstelle beschlossen. Frauen sollen dadurch künftig besser vor Gewalt geschützt werden. Deutschland hat ein Gewaltproblem, weswegen der Handlungsbedarf groß ist, erklärte die Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne). Laut dem Lagebild „Geschlechtsspezifische Gewalt“ aus dem vergangenen Jahr begeht in Deutschland fast jeden Tag ein Mann in Deutschland einen Femizid. Fast 400 Frauen am Tag wurden Opfer von Partnerschaftsgewalt. In den vergangenen Jahren sind diese Zahlen deutlich gestiegen. Die Gewaltschutzstrategie nach der Istanbul-Konvention beinhalte 120 konkrete Maßnahmen, um die Gewalt gegen Frauen effektiver zu bekämpfen, teilte Paus dem Deutschen Ärzteblatt gegenüber mit. Die Koordinierungsstelle soll die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt künftig koordinieren und somit die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland stärken. Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik der Grünen, äußerte dem Deutschen Ärzteblatt gegenüber, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen „ein strukturelles und gesellschaftliches Problem ist, das alle betrifft.“ Das Ziel sei es Strukturen zu verändern, damit Frauen und Mädchen ein Leben frei von Angst und Gewalt führen könnten, so Schauws.