medstra-News 60/2022 vom 7.6.2022
In einem während des 126. Deutschen Ärztetages verabschiedeten Antrag haben die dortigen Delegierten Bund und Länder dazu aufgefordert, zentrale Meldesysteme für Angriffe auf Einsatzkräfte und medizinisches Personal zu etablieren. Zudem müssten entsprechende Delikte – mit Einverständnis der betroffenen Einsatzkräfte und unter Entbindung von der Schweigepflicht – konsequenter als bisher geahndet werden, da zu viele Verfahren etwa wegen Geringfügigkeit eingestellt würden. Darüber hinaus sei eine strukturierte Aufarbeitung solcher Vorfälle erforderlich, die auch flächendeckende und niedrigschwellige psychologische Unterstützung sowie Hilfsangebote für die Geschädigten umfasse.
Für die vom Deutschen Ärztetag geforderten Register hatte sich zuvor schon die Ärztekammer Niedersachsen ausgesprochen. Auch in Nordrhein-Westfalen wird ein ähnliches System seit diesem Jahr erprobt (medstra-News 40/2022).