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Einführung des Organspenderegisters im Jahr 2024 geplant

medstra-News 6/2023 vom 31.1.2023

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) teilte am 25. Januar mit, dass das geplante Organspenderegister voraussichtlich im ersten Quartal 2024 online eingeführt wird. Ursprünglich sollte das Register am 1. März 2022 eingeführt werden und befindet sich damit in deutlichem Verzug. Angesichts der rückläufigen Zahl von Organspenden in Deutschland (siehe zu den von der Deutschen Stiftung Organtransplantation vorgelegten Zahlen medstra-News 116/2022) hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) darüber hinaus einen erneuten Vorstoß zur Einführung der Widerspruchslösung unternommen. Danach soll jede Bundesbürgerin und jeder Bundesbürger als potentiell spendende Person in Betracht kommen soll, es sei denn, dass zu Lebzeiten ausdrücklich einer Spende widersprochen wurde. Bereits 2020 war die Reformforderung im Bundestag gescheitert. In Deutschland gilt somit weiterhin die Zustimmungslösung. Lauterbach begründete seinen Vorstoß damit, dass die im Bundestag 2020 mit der Ablehnung der Widerspruchslösung zugleich beschlossenen Maßnahmen für mehr Aufklärung und eine höhere Spendebereitschaft nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt hatten. 

Das Ansinnen Lauterbachs wurde jedoch bereits von einigen Gesundheitsexperten im Bundestag kritisch bewertet. Vor allem Befürworter der Zustimmungslösungen wiesen darauf hin, dass die Aufklärungsmaßnahmen ohne die Einführung des Organspenderegisters noch nicht abschließend evaluiert werden können.


Verlag C.F. Müller

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