medstra-News 23/2024 vom 15.3.2024
Medienberichten zufolge sind Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal zunehmend Opfer gewaltsamer Attacken. Die Unions-Fraktion nahm dies zum Anlass, von der Bundesregierung nähere Informationen einzufordern.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf verzeichnete im Jahr 2022 insgesamt 70 gewaltsame Angriffe, also mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor mit 34 Angriffen. Zudem werden bei Rettungseinsätzen auch Sanitäter angegriffen. Für Aufsehen sorgte kürzlich auch ein Fall in der Sana-Klinik in Berlin-Lichtenberg. Drei Männer griffen in der Silvesternacht einen Pfleger sowie einen Arzt an und fügten diesen Faustschläge zu (s. bereits medstra-News 2/2024).
Die Abgeordneten der Unionsfraktion wollen im Rahmen der Kleinen Anfrage wissen, wie sich die Anzahl der Angriffe in den letzten 14 Jahren entwickelt hat und welche Informationen zum Thema Gewalt gegen medizinisches Personal vorliegen. Weiterhin begehrt die Fraktion Auskunft darüber, ob eine Verschärfung des Strafrechts geplant ist und welche Programme zur Prävention von Gewalt unterstützt werden.
Die Fraktion wies in der Begründung darauf hin, dass Arbeitsplätze vor allem in den Notaufnahmen, aber auch in den sonstigen Bereichen der Kliniken für die dortigen Mitarbeiter durch solche Straftaten unattraktiver gemacht werden. Der medizinische Nachwuchs werde zudem aufgrund der steigenden Vorfälle abgeschreckt.